Datenkompetenz als Innovationstreiber im Unternehmen (bspw. Gesundheitswesen)


Damit ein Unternehmen erfolgreich agieren kann, ist es entscheidend, Daten nicht nur zu sammeln, sondern auch gezielt zu analysieren und verfügbar aufzubereiten, sodass sie von Nutzern, Entscheidungsträgern und automatisierten Systemen verständlich genutzt werden können.

Strukturierte Daten zur rechten Zeit, am rechten Ort für die richtige Person sowie die Kompetenz damit effizient umzugehen, sind die Schlüssel zur Steigerung der digitalen Effizienz in Unternehmen.

Dabei reicht es nicht aus, nur die internen Abläufe im Blick zu haben. Ebenso wichtig ist es, die gesamte digitale Landschaft des Unternehmens zu verstehen – einschließlich der Bedürfnisse der Nutzer, branchenspezifischer Entwicklungen, der Rolle großer Webplayer, neue eDienste u.a..
Dieser umfassende Blick auf den digitalen Wandel ermöglichen es mir, Zusammenhänge zu erkennen, neue Informationen zügig einzuordnen und Entscheidungen aus der Perspektive von Menschen, Nutzer und Kunden zu treffen bzw. operativ umzusetzen. Meine Berufserfahrung als selbstständige Webentwicklerin dient hier als treibende Kraft bei der Gestaltung einer modernen, digitalen Informationskultur, die den Anforderungen einer wandelnden Arbeitswelt gerecht wird.

 

Digitalisierung bedeutet, den Informationsaustausch durch den Einsatz digitaler Technologien zu automatisieren. Dabei liegt der Fokus auf den Chancen, die innovative Technologien bieten, insbesondere in der Nutzung von Daten, die das Potenzial haben, neue Abläufe und Services zu gestalten. Dieser Prozess läuft nicht isoliert, sondern ist eng mit den Zielen des Unternehmens verknüpft.
Die Entwicklung datenbasierter Geschäftsmodelle geht oft mit einer Rückbesinnung auf den ursprünglichen Unternehmenszweck einher, der für den digitalen Markt neu interpretiert wird und sich vor allem über neue digitale Marketing- und Vertriebswege abbildet. Dabei spielt die Kundenerfahrung eine wesentliche Rolle.
Eine aktuelle Standortbestimmung kann helfen, unnötigen Ballast auf diesem Weg zu vermeiden. Es ist daher wichtig, sich die Zeit zu nehmen, um zu verstehen, in welcher Phase der organisatorischen Entwicklung sich das Unternehmen befindet (digitaler Reifegrad) und welche Maßnahmen realistisch umsetzbar sind. So wird deutlich, welche Veränderungen notwendig sind und wie die Nutzer am besten abgeholt werden können
Erfolgreiche Digitalisierung wird nicht allein durch die Implementierung neuer Software bestimmt, sondern durch die Art und Weise, wie der Informationsaustausch des Unternehmens – von Mensch zu Mensch – gestaltet wird.
Daten bilden das Fundament, um ein Unternehmen transparent abzubilden.
Information, wie Kenn- und Strukturzahlen, sind unerlässlich, um fundierte wirtschaftliche Entscheidungen treffen zu können und um Informationsflüsse neu einzustellen.
In der Dokumentation werden Behandlungsverläufe in strukturierter Form erfasst. Dabei ist zu Beginn oft unklar, welche Daten für welchen Zweck benötigt werden, was die Datenspeicherung zu einem ressourcenintensiven Prozess macht. Lange Datenverarbeitungswege können dazu führen, dass der Bezug zu den Daten verloren geht und die Informationen im Unternehmen nicht mehr sinnvoll interpretiert werden können.
Besonders entscheidend ist die Qualität der Daten. Schlechte Datenqualität, etwa durch unsachgemäße Nutzung von Dokumentationssystemen, kann später zu sehr aufwändigen Datenaufbereitungsprozessen führen. Hier kann der proaktive Einsatz von genAI in im Prozess der Dokumentation künftig einen hohen Mehrwert liefern.

Es ist daher entscheidend, die Daten stets im Kontext des gesamten Unternehmens zu betrachten und bereits bei der Dokumentation eine transparente und qualitativ hochwertige Datenspeicherung sicherzustellen.

Im Datenmanagement werden relevante Unternehmensdaten kontinuierlich gesichtet, validiert und zielgerichtet weiterverarbeitet. Dadurch wird ein Unternehmen digital transparent und steuerbar. Diese Daten können analysiert und strategisch interpretiert werden, was die Grundlage für innovative Entscheidungen und Entscheidungssysteme bildet. Beispielsweise können fundierte Verlaufsdaten frühzeitig auf Veränderungen hinweisen. Durch Datenkorrelation lassen sich Informationen in neue Kontexte setzen, sodass aus komplexen Datenstrukturen neue Zusammenhänge abgeleitet werden können.
Sobald eine bestimmte Datenreife erreicht ist, können maschinelle Verfahren eingesetzt werden. Mithilfe von Algorithmen lassen sich Muster in den Daten erkennen, Informationen kategorisieren und Vorhersagen treffen. Dieser Prozess basiert auf gezielten Fragestellungen. Je höher der Anteil strukturierter Daten im Unternehmen und das Verständnis ihrer Bedeutung, desto souveräner können diese Daten für fundierte Entscheidungen genutzt werden – sei es durch die Entscheidungsinstanzen selbst oder als Basis für Automatisierung und die Entwicklung entscheidungsunterstützender (KI-)Systeme.
Es ist wichtig, den Fokus dabei nicht nur auf die Unternehmensdaten zu legen, sondern idealerweise alle Daten im Ökosystem eines Unternehmens zu berücksichtigen und miteinander zu verknüpfen. In einer Klinik könnten das beispielsweise Daten aus dem klinischen Informationssystem, CRM-Daten, Medizingerätedaten, Wearable-Daten, Webnutzungsdaten und Plattformdaten sein. 
Das Ziel ist, ein klares Verständnis darüber zu entwickeln, welche Daten im Unternehmen verfügbar sind, in welcher Qualität sie vorliegen und wie daraus neuer Mehrwert für das Unternehmen generiert werden kann.

Das Web bietet Menschen eine einfache Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten und Informationen auszutauschen. Der erste Kontakt mit Kunden findet heute digital und mobil statt, weshalb "Mobile First" längst ein Standard ist.

Im Internet sind Aufmerksamkeit, Vertrauen und Glaubwürdigkeit entscheidend. Erfolgreiche Webpräsenzen stellen ein Unternehmen authentisch und ansprechend dar, führen die Zielgruppe effizient durch die Website und fördern die Interaktion über die passenden Inhalte. Ein erfolgreicher Webauftritt muss deshalb valide, klar strukturiert, leicht verständlich, mobil nutzbar und jederzeit verfügbar sein.

Um diese Anforderungen zu erfüllen, muss die Pflege und Bereitstellung der Website fest im Unternehmen verankert sein. Dies gelingt am besten mit benutzerfreundlichen Web-Systemen, die zunehmend durch KI-Technologien unterstützt werden. Seit der Einführung der EU-Datenschutzgrundverordnung (Mai 2018) ist eine transparente Datenschutzerklärung unerlässlich. Diese muss klar darlegen, wie Nutzerdaten im Unternehmen verarbeitet und weiterverwendet werden.

Informationen im Web haben eine andere Dynamik als im internen Betrieb eines Unternehmens. Sie sind öffentlich zugänglich und richten sich nach dem Nutzerbedarf. Dazu ist ein Perspektivwechsel auf den Nutzer erforderlich: es geht darum, die Zielgruppe zu verstehen, ihre Bedürfnisse und ihr Verhalten im Web zu kennen (Customer Experience) und die Entwicklungen im Onlinemarkt (Customer Journey) im Blick zu behalten. Unternehmen brauchen hier die Kompetenz, diese Erkenntnisse gezielt einzusetzen.
Metadaten (Big Data) spielen dabei eine zentrale Rolle. Aktuelle Entwicklungen, wie die Sentimentanalyse von Nutzererfahrungen durch Google (Update 2024), verdeutlichen, wie wichtig es ist, positive und negative User-Experiences genau zu verstehen und zu berücksichtigen. Diese Erkenntnisse sollten idealerweise in den Kundenservice einfließen, um neue digitale Serviceleistungen gezielt zu gestalten und die Kundenzufriedenheit nachhaltig zu verbessern.

Im Web werden Märkte durch die Nutzer gesteuert, nach dem Prinzip „Customer First“. Die digitale Transformation von Konsum- und Mobilitätsmärkten zeigt, wie stark sich Märkte durch das Web verändern können. Diese Entwicklungen können auch für das Gesundheitswesen ein wichtiger Aspekt sein.

Im Datenschutz geht es um den Schutz vor ungewollter Datennutzung. Über die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) wird von Unternehmen in der EU Transparenz über die personenbezogene Datenspeicherung und der Rechtmäßigkeit weiterer Datenverarbeitung eingefordert.
Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um als Urheber von betrieblichen Daten in die Vernetzung mit anderen Unternehmen zu gehen und umfasst die rechtliche Grundlage, um bei Missbrauch von Daten reagieren zu können. Dadurch werden allerdings auch EU-Unternehmen im Web-Index identifizierbar. Cyberangriffe häufen sich und erfolgen zunehmend organisierter. Das macht die ständige Überwachung der betrieblichen Informationsstruktur notwendig.
Um die Informationssicherheit im Unternehmen zu gewährleisten, müssen externe Einflüsse aufmerksam überwacht und Vorfälle schnell gemeldet werden. Dies erfordert eine transparente IT-Landschaft, präventive Maßnahmen und klare Richtlinien für den Umgang mit Cyberangriffen. Gesetzliche Vorgaben legen fest, welche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen sind. Diese Compliance-Prozesse müssen in das betriebliche Management integriert werden
Mit der Nutzung von Large-Language-Modellen (LLM) werden die Möglichkeiten für eine Bedrohung auf ein neues Level gehoben. KI-Technologie ermöglicht es, personalisierte Phishing-Mails auf Basis von Webinformationen einfach und in der jeweiligen Landessprache zu erstellen. Daher ist es jetzt wichtig, Mitarbeitern ein Grundverständnis für AI-Modelle zu vermitteln und sie darauf vorzubereiten, wie sie sich im Falle eines Missbrauchs verhalten sollten, um schnell auf Bedrohungen reagieren zu können. In Zukunft sollten LLMs darauf trainiert werden, Missbrauch zu vermeiden und schlechte Absichten in beispielsweise E-Mails zu erkennen
Die Gestaltung eines digitalen Betriebsrahmens – unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben und neuer Technologien – erfordert eine handlungsfähige e-Governance im Unternehmen, die proaktiv durch transparente Leitlinien, direkte Ansprechpartner und ein effektives Controlling im Unternehmen unterstützt.
Es ist schwer vorherzusagen, wie sich digitale Vernetzungsprozesse in Zukunft weiterentwickeln, was die Planung der Digitalisierung in Unternehmen erschwert.
Was daher wirklich erforderlich ist, ist eine klare Grundorientierung im Unternehmen (digitale Standortbestimmung und strategische Ausrichtung) – sowie die Fähigkeit zur Flexibilität in einer sich ständig wandelnden Arbeitskultur. Diese Flexibilität basiert auf Weitblick, kontinuierlicher Reflexion und Anpassungsbereitschaft.
Im Unternehmen ist es entscheidend, die Verantwortung für das Datenprodukt zu übernehmen und eine souveräne Handlungsfähigkeit im Umgang mit Technologie und Informationen aufzubauen. Dazu gehört auch eine Kultur des kontinuierlichen Lernens. Veränderungsbereitschaft, Vernetzung und Kommunikation sind dabei die zentralen Treiber.
Da im Businessbereich der Faktor Zeit immer (!) eine entscheidende Rolle spielt, müssen Arbeitsabläufe im Betrieb regelmäßig reflektiert, nutzungsorientiert ausgerichtet und durch den Einsatz innovativer Technologien klar und einfach organisiert werden. Im Rahmen der digitalen Vernetzung bedeutet das auch, Prozesse komplett neu zu denken. Dabei ist es von Vorteil, Digitalisierung aus einer Entwicklungsperspektive zu betrachten und ein Gespür für Trends, Innovationen und Zusammenhänge zu entwickeln. Aufgrund der hohen Dynamik ist es für Unternehmen weiter wichtig, sich frühzeitig mit neuen Entwicklungen auseinanderzusetzen, um die notwendigen Kompetenzen aufzubauen und in der eigenen Branche eine digitale Sprachfähigkeit zu erlangen. Voraussetzung ist kontinuierliche Marktbeobachtung, um zu erkennen, welche Entwicklungen dem Unternehmen den größten Mehrwert bieten. Es gilt: in der Digitalisierung werden Entwicklungen kurzfristig überbewertet und langfristig unterschätzt. Deshalb ist das richtige Timing von wirtschaftlicher Bedeutung.
Im Jahr 2024 wird die Dynamik durch die zunehmende Vernetzung und die Verfügbarkeit von Large Language-Modellen in der Arbeitswelt stark zunehmen. Aus meiner Sicht wird der Umgang mit dieser Technologie im Unternehmen zu einem entscheidenden Wirtschaftsfaktor.
Die Digitalisierung des Geschäftsbetriebs schreitet in rasantem Tempo voran. Der Wandel zum digitalen Informationsaustausch ist mittlerweile in allen Bereichen angekommen und erfordert von den Mitarbeitern eine offene und vernetzte Arbeitskultur (digitale Skills auf Anfrage). Widerstände entstehen häufig dann, wenn Digitalisierung nicht als ganzheitliche Organisationsentwicklung verstanden wird. Deshalb ist es wichtig zu betonen: Erfolgreiche Digitalisierung hängt nicht nur von der technischen Anwendungskompetenz ab, sondern ist ein umfassender Transformationsprozess, der den Übergang zu einer neuen, datenbasierten Arbeitskultur beschreibt. Digitalisierung allein der IT zu überlassen und nur technisch anzugehen, greift zu kurz.
Treiber der Transformation ist die Digitalisierung des Geschäftsmodells und betrifft die Fachbereiche. Hier entsteht oft Druck durch den
Glaubenssatz: Veränderung wird gewollt, solange es selbst keine Einschränkungen mit sich bringt.
In einer traditionellen, hierarchischen Organisation erfordert die Digitalisierung ein neues strategisches Führungsverständnis (VOPA). Führungskräfte müssen sich kontinuierlich mit den Veränderungen in der Arbeitskultur auseinandersetzen (VUCA) und den Mut aufbringen, das Unternehmen transparent auszurichten und neu zu organisieren – mit Blick auf zukünftige Anforderungen und nicht mehr auf das Bewährte. Dies setzt eine klare Vision eines digitalen Unternehmensbetriebs voraus, die mit den Unternehmenszielen im Einklang steht.
Die Grundlage dafür ist ein technologisches Upskilling der Führungsebene, das Investitionsbereitschaft, Risikobereitschaft und Transparenz über Daten und Unternehmensabläufe verlangt. Es ist entscheidend, dass die Unternehmensführung Top down signalisiert, warum eine datenbasierte Arbeitsweise notwendig ist und wie sie umgesetzt wird. Entsprechende Handlungsmaßnahmen im Fachkontext müssen von IT und Governance erarbeitet werden. und Diese Klarheit ist eine wichtige Orientierungshilfe für die Mitarbeiter im neuen, vernetzten betrieblichen Zusammenspiel.
Ausgangspunkt ist ein klares Bekenntnis der Unternehmensführung zu einem datengetriebenen und digitalen Wertversprechen, um gemeinsame Prioritäten festzulegen.
Ein weiterer Hebel für die digitale Transformation ist die aktive Förderung von Innovation in der Arbeitskultur, etwa durch Räume für kooperatives Denken. In diesen Räumen müssen alte Rollen- und Kontrollstrukturen zugunsten von Vertrauen in die Mitarbeiter und der Entwicklung neuer, wertschöpfender digitaler Kundendienste aufgegeben werden. Veränderung und Weiterentwicklung werden zur Normalität und erfordern integratives Denken sowie einen offenen Umgang mit Fehlern, Druck und Widerständen.
Innovation ist dabei keine isolierte Aufgabe für ein junges Innovationsteam, sondern muss in der Lage sein jede Mitarbeitergeneration abzuholen, um einen digitalen Geschäftsbetrieb zu ermöglichen. 
In der Digitalisierung geht es nicht um Selbstzweck, sondern um die Gestaltung eines souveränen kundenzentrierten Geschäftsbetriebs, der durch eine datenbasierte Arbeitsweise in den Abläufen eine schnellere Handlungsfähigkeit bietet. Das ist eine Teamdisziplin! Deshalb müssen sich die Menschen aus der Praxis, der Technologie und des Managements unter einem digitalen Leitbild der Führung in eine neu geführte Zusammenarbeit zu kommen.
Zwei Jahrzehnte nach der Einführung des Internets, wie wir es heute kennen (#Google, 2001), und 15 Jahre nach dem Aufkommen der mobilen Nutzung (Smartphone, 2007) wird die Arbeitskultur durch den digitalen Informationsaustausch bestimmt.
Bei der Entwicklung eines digitalen Geschäftsbetriebs ist es wichtig, den Fokus nicht nur auf neue Regularien und Anwendungen zu legen. Im Mittelpunkt sollte das eigene Datenprodukt stehen. Unternehmen müssen sich dem Thema Plattformökonomie öffnen.
Im Healthcare-Bereich befinden sich Unternehmen derzeit in der Phase der Vernetzung, insbesondere durch den Ausbau der Telematik-Infrastruktur. Organisationen, die bislang nicht in die Digitalisierung investiert haben, können jetzt nicht mehr einfach als Vernetzungspartner integriert werden. Zudem sind schrittweise Sanktionen zu erwarten, beispielsweise wenn unternehmensrelevante Meldungen nicht digital erfolgen. Digitalisierungsmaßnahmen sind an regulatorische Fristen gebunden, und passives Abwarten birgt das Risiko, jetzt den Anschluss zu verlieren.
Um den digitalen Stand einer Organisation zu ermitteln, wird die digitale Reifegradmessung eingesetzt. Für Unternehmen mit einer niedrigen Entwicklungsstufe in der Digitalisierung (0-1) ist es jetzt entscheidend, priorisierte Maßnahmen für die digitale Teilhabe zu ergreifen. Dabei sollten bisherige Maßnahmen zur digitalen Organisationsentwicklung und kundenzentrierten Ausrichtung überprüft und ehrlich bewertet werden (#Fragekatalog auf Anfrage).
Unternehmen können jetzt noch Anschub-Förderungen für die Digitalisierung erhalten. Beispielsweise werden Kliniken durch das Krankenhauszukunftsgesetz (#KHZG) unterstützt. Die Definition der KHZG-Fördertatbestände kann Kliniken helfen, die umfassenden organisatorischen Veränderungen für eine digitale Teilhabe als Leistungserbringen im Gesundheitsnetz bis Ende 2024 systematisch anzugehen, indem dadurch eine ganzheitliche Sicht auf das Unternehmen eingenommen wird.
Es ist wichtig zu erkennen, wie der Gesundheitsmarkt künftig funktionieren wird. Ab Januar 2025 wird den Patienten über seine Krankenkasse ein elektronischer Informationsspeicher bereitgestellt (ePA). Dadurch wird dem Patienten ermöglicht seine Behandlungsdaten im eigenen Zugriff zu speichern. Trotz technischer Anfangsschwierigkeiten bei der Bereitstellung der ePa wird deutlich, dass der Patient durch dieses Mittel und durch Data Sharing eine aktive Rolle in seinem Behandlungsprozess übernehmen wird. Die ePA wird ab Januar 2025 für alle gesetzlich Versicherten eingeführt (#Opt-Out).
Für Kliniken bedeutet dies, zu prüfen, ob die Behandlungsdaten ihrer Patienten jederzeit vollständig, zeitnah und valide für eine intersektorale Weiterverarbeitung gelesen und bereitgestellt werden können. Möglicherweise müssen in den Fachbereichen noch Daten und Strukturen systematisch aufgebaut werden, um eine aktive Teilhabe am digitalen Gesundheitsmarkt zu ermöglichen.
Das Angebot medizinischer Leitstungserbringer muss transparent und leicht zugänglich sein, sodass Patienten es einfach online nutzen können, beispielsweise über ein Patientenportal. Dadurch entstehen wertvolle Nutzungsdaten, die sowohl für die Analyse des regionalen Patientenbedarfs als auch als Indikator für eine personalisierte Wertschöpfung des Leistungsangebots entscheidend sind.
Um ein Verständnis für die Transformation der Branche zu erlangen hilft es sich auch mit der Rolle anderer Vernetzungspartner auseinanderzusetzen (#Perspektivenwechsel). Bspw. wird im digitalen Gesundheitsween der der Patient zum Bedarfsmelder, die Krankenhäuser zu den Leistungsmeldern und die Krankenkassen zu den Gestaltern neuer präventiver Leistungen. Es geht darum, im digitalen Gesundheitsnetz in seiner neuen Rolle handlungsfähig zu werden.

Ineffiziente Prozesse, wie beispielsweise veraltete analoge Abrechnungsverfahren in Kliniken, können jetzt den gesamten Workflow im Gesundheitsnetz blockieren und werden durch datenbasiertes Arbeiten zunehmend transparent. Es ist daher wichtig, aktiv an den eigenen Schwachstellen zu arbeiten und die Informationsflüsse durch gezielte Digitalisierungsmaßnahmen zu verbessern.
In der datenbasierten Arbeit sind uns andere Länder und insbesondere die großen amerikanischen Internetunternehmen seit 20 Jahren voraus. Dort liegt das Potenzial für die Gestaltung neuer präventiver Gesundheitsdienste, etwa durch personalisierte Angebote. Diese Themen müssen im Rahmen einer effizienten Behandlungsversorgung erkannt und verstanden werden. Es ist entscheidend, sich nicht entmutigen zu lassen, sondern daraus aktiv zu lernen und herauszufinden, was bereits existiert und was benötigt wird, um aus Gesundheitsdaten neue personalisierte Dienste zu entwickeln. Beispiele wie das Teleclinic-Modell in Bayern oder Babylon in Großbritannien zeigen, was möglich ist. Der neue digitale Gesundheitsmarkt ist bereits Realität und im Fokus großer Internetfirmen wie Amazon (One Medical) oder Google (Google Health).
Für Akteure im Gesundheitswesen ist es jetzt entscheidend, den neuen digitalen Gesundheitsmarkt aus der Perspektive des Patienten zu betrachten und die Teilhabe bis Ende 2024 systematisch auszubauen. Dabei sollten sie ihr Leistungsangebot transparent, attraktiv und mobil abrufbar gestalten und ihre Mitarbeiter in den Prozess einer patientenzentrierten digitalen Reorganisation aktiv miteinzubeziehen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist es jetzt an der Zeit, gezielt Tempo aufzunehmen und eine ausbaufähige Unternehmensplattform für Ihre Kunden anzubieten, wie etwa ein Patientenportal. Damit legen Sie den Grundstein für eine zukunftsfähige, datenbasierte Gesundheitsversorgung in Ihrem Unternehmen.

Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) ermöglicht es, umfangreiche Datenmengen effizient zu analysieren, Muster zu erkennen und personalisierte Empfehlungen zu erstellen. KI kann Routineaufgaben automatisieren und das Personal von administrativen Aufgaben entlasten. Ein wesentlicher Vorteil dabei ist die kontinuierliche Verfügbarkeit der Technologie im Betrieb, rund um die Uhr (24/7).

Um KI-gestützte Verfahren und Methoden erfolgreich in der Medizin einzusetzen, sind strukturierte Daten erforderlich und auch Vertrauen und Akzeptanz in eine Technologie, deren Funktionsweise zum Start nicht transparent sein kann. Zwar gibt es für KI-gestützte Systeme innerhalb der Europäischen Union hohe Qualitätsanforderungen, doch noch zu wenig Infrastrukturen, mit denen KI-Technologien getestet werden können, um Standards entwickeln und neue Innovationen prüfen und zertifizieren lassen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass 2024 durch der Regularien für den EU-Datenraum (#KI-VO) wichtige Weichen gestellt werden.
Die Einsatzmöglichkeiten von KI-gestützter Technologien im Gesundheitswesen sind vielfältig und vielversprechend und richtet sich grundsätzlich an den Unternehmenszielen aus. Der Fokus liegt hier auf den repetitiven Aufgaben. Hier einige Beispiele:

  1. Automatisierung in der Logistik: KI-Systeme können mittels Nutzungsdaten Abläufe optimieren und Risiken minimieren. Bspw. können in der Krankenhauslogistik Roboter bei der Verteilung der Medikamente oder in der Patientenkommunikation mittels Chatbots unterstützen. 
  2. Effizienzsteigerung in Diagnostik und Behandlung: KI-Systeme können große Mengen an medizinischen Daten schnell analysieren und Muster erkennen, die für das menschliche Auge schwer zu erfassen sind. Dies kann die Diagnosezeit verkürzen und zu einer schnelleren Einleitung der Behandlung führen. Beispielsweise können KI-gestützte Bildgebungsverfahren wie MRI oder CT-Scans schneller und genauer ausgewertet werden. Roboter-Assistenten unterstützen bei präziser Diagnostik und Operationstechniken ihre Anwendung.
  3. Personalisierte Medizin: KI kann helfen, Behandlungen auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten zuzuschneiden. Durch die Analyse von Gesundheitsdaten können KI-Systeme Ärzte dabei helfen, die wirksamsten Therapien für den einzelnen Patienten zu identifizieren 
  4. Prävention und Früherkennung: KI kann Muster in Gesundheitsdaten erkennen, die auf ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen hinweisen. Dies ermöglicht eine frühzeitige Intervention und kann helfen, schwerwiegendere Gesundheitsprobleme zu verhindern. 
  5. Verbesserung der Patientenbetreuung: KI kann bei Routineaufgaben unterstützen, bspw. bei der Behandlungsplanung, Medizinische Dokumentation oder Abrechnung,  wodurch medizinisches Personal mehr Zeit für die direkte Patientenversorgung hat. Diese Entlastung kann zu einer verbesserten Patientenbetreuung und -zufriedenheit führen.
  6. Forschung und Entwicklung: KI kann in der medizinischen Forschung eingesetzt werden, um neue Behandlungsmethoden und Medikamente schneller zu entwickeln. Dies kann langfristig zu besseren Behandlungsoptionen für Patienten führen.

Das Potential Künstlicher Intelligenz nimmt jetzt auch in der Gesundheitsversorgung eine treibende Rolle ein. Auch hier gilt es sich frühzeitig mit neuen Technologien auseinanderzusetzen, um zügig entsprechende Kompetenzen aufzubauen.

Im Herbst 2022 wurde die innovative Entwicklung im digitalen Informationsmanagement durch den offenen Zugang zu Sprachmodellen wie ChatGPT auf ein neues Niveau gehoben. Large Language Models (LLMs) ermöglichen die einfache Analyse und Generierung von Sprache in verschiedenen Formaten (Text, Bild, Video und Audio). Diese Modelle revolutionieren seitdem die Art und Weise, wie wir mit Informationen umgehen und Wissen generieren. Die Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie in der Contentgenerierung sind immens, und wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung.

Im Gesundheitswesen könnten beispielsweise aus Texten, Bildern und Sprache strukturierte medizinische Daten für Standardprozesse generiert werden, um die Patientenversorgung durch digitale Automatisierung zu verbessern. Zur Veranschaulichung des Potenzials hier drei Szenarien aus der klinischen Praxis:

  1. Optimierung der medizinischen Dokumentation: Patientenbriefe könnten schnell auf die für die Behandlung relevanten Informationen zusammengefasst werden.
  2. Automatisierte Generierung von Diagnosen: Diagnosen aus dem Patienten-Arzt-Gespräch könnten direkt als ICD-Codes generiert und in die klinische Abrechnung integriert werden.
  3. Anonymisierte Gesundheitsdaten für Forschung: Relevante Gesundheitsdaten könnten automatisiert anonymisiert und analysiert sowie in eine einheitliche Struktur für den intersektoralen Austausch überführt werden (z.B. nach dem FHIR-Standard).

Das Ökosystem für den produktiven Einsatz solcher Modelle in Unternehmen ist seitdem in starker Bewegung. Aus wettbewerblicher Sicht ist es daher unerlässlich, den Fokus auf diese Technologie zu legen, ein Verständnis für ihre Anwendung zu entwickeln und über Prompt-Engineering unternehmensspezifische Erfahrungen zu sammeln. Digitale Prozesse, wie die Zusammenfassung von Informationen oder die Analyse von Daten, können nun in einem Bruchteil der bisherigen Zeit durchgeführt werden.

Obwohl die Validierung der Ergebnisse in manchen Bereichen noch nicht ausgereift ist, zeigt sich bereits, dass der offene Zugang und der damit verbundene Mehrwert einen erheblichen Schub bei der Entwicklung neuer Digitaldienste ausgelöst haben. Treibende Kräfte sind hierbei die Data-Sharing-Mentalität der Nutzer und die kontinuierliche Verbesserung der Algorithmen durch Trainingsdaten.

Für Unternehmen bietet diese Technologie die Möglichkeit Unternehmensdaten (Domänenwissen) effizient neu zu generieren und zu nutzen. Ein enormes Potenzial, das es jetzt zu erschließen gilt.

Transparenz über die eigenen Leistungen und ein tiefes Verständnis dafür, wie diese von den Kunden genutzt werden, sind essenziell, um Angebote datengestützt zu bündeln, zu automatisieren und nutzerzentriert weiterzuentwickeln.
Die Fähigkeit in diesem Sinne mit Unternehmensdaten innerhalb einer digitalen Branchenentwicklung umzugehen (bspw. durch Analyse, Reporting und datenbasierter Steuerung mittels neuer Technologien), entwickelt sich jetzt zu einem klaren Wettbewerbsvorteil.
Im Gesundheitssektor bieten jetzt große Internetkonzerne wie Google Health und Amazon Medical One ein breites Spektrum an KI-basierten Gesundheitsdiensten an. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich die Nutzung dieser Dienste 2025 durch die flächendeckende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) und der Datenhoheit des Patienten über seine Behandlungsdaten weiter entwickeln wird.
In eigener Sache: mit Auslauf der geförderten Klinikmodernisierungsphase Ende 2024 ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, mich von der Zielgruppe der klassischen Klinikunternehmen zu lösen. Ich habe mich daher entschieden neue Wege einzuschlagen und den Fokus als Fachkraft für KI-Entwicklung in einem innovativ orientierten Unternehmen weiterzuverfolgen.