Arbeiten 4.0: wie sich die Arbeitswelten ändern und warum Empathie dafür wichtig ist

Bildquelle: pixabay
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Keine Frage, durch digitale Technologien wird auch in der Arbeitswelt einiges möglich, was bislang nur schwer zu organisieren war.

Viele Tätigkeiten können jetzt raum- und zeitunabhängig ausgeführt werden und ermöglichen ein Arbeiten nach Bedarf. Fern von Raum und einer Betriebsstruktur verlagert sich die Arbeitswelt jenseits von Organigramm und Gebäuden. Und jenseits von Hierarchien erfolgt die Ausübung von Arbeit nun mehr über Disziplin und Eigenverantwortung. Diese Eigenschaften sind allerdings nur nachhaltig tragbar, wenn die Arbeit als sinnvoll empfunden wird.

Keine Frage, die Arbeitswelten ändern sich...

Neue Arbeitswelten brauchen ein Umdenken, eine neue Definition der Anforderungen und ein Mindset, das einen Strukturwandel möglich macht.

Die Anforderung an künftiges Arbeiten umfassen auf den ersten Blick:

  • der Unberechenbarkeit durch stetige Dynamik (#VUCA-Welt) und der Anforderung Veränderungen zeitlich wie räumlich flexibel begegnen zu können
  • gemeinsame Nutzung der digitalisierten Arbeitsabläufe und Datenspeicherung (Cloud)
  • digitale Anbindung an das Wissen der Welt, kommunikativ wie auch faktisch (Social-Media; BigData)

Digitalisiertes Arbeiten in einer Veränderungskultur erfordert grundsätzlich von mir als Mitarbeiter die Bereitschaft für den Arbeitswandel offen und flexibel zu sein, mir (stets) das Notwendige anzulernen, meine erworbene Problemlösungskompetenz eigenverantwortlich einzusetzen und mich jeden Tag neu für eine unstete Arbeitswelt zu motivieren.
Arbeite ich nun viel mit Menschen bzw. bediene ich über Dienste Kunden und Unternehmen, dann ist vor allem der Austausch mit den Personen wichtig, die Wahrnehmung von Emotionen, Handlungsmotiven und Sichtweisen. Eine gute Zusammenarbeit entsteht somit aus einem persönlichen Kontakt und aus einem erfolgten informellen und emotionalen Austausch. Nur mit viel Empathie können die echte Beweggründe wahrgenommen werden. Wirklich neue Arbeitswelten brauchen für ihre Entwicklungen somit umfassende Kenntnis zu dem reelen Menschen in der Arbeitswelt und nicht zu einem 'imaginären Standarduser'.

Auch bei der Konzeption neuer unterstützender Arbeitstechnologien wird die Wahrnehmung des echten Umgangs über Nutzungsdaten zunehmend zum Erfolgskriterium. Durch die Verlagerung von digitalen Technologien auf eine Plattform, die für jeden zugänglich ist (#OpenAccess), können dabei viel mehr Handlungsweisen für eine Problemlösung zum Tragen kommen, als bisher für eine Konzeption angenommen wurden. Das bedeutet, gerade für die Gestaltung neuer Arbeitswelten in Betrieben hilft der tatsächliche Blick auf die echte Nutzung von unterstützenden Technologien, um die Anwender und ihre Beweggründe und letztendlich ihre Bedürfnisse besser zu verstehen. Das können wichtige Impulse sein.

Als Fazit für einen neuen Arbeitswandel in Unternehmen sind deshalb neben struktureller Bedingungen vor allem die Arbeitsweise der Mitarbeiter als wesentlicher Grundstock ausschlaggebend. Hier können Nutzungsdaten eingesetzter Technologien zur Orientierung beitragen.

26.07.19
E. Langenstein

Quelle: IHK Arbeiten 4.0, Mai 2019