CEBIT 2017 - die Trend-Themen waren in diesem Jahr neben IT-Sicherheit, Robotereinsätze und Drohnen vor allem die Schwierigkeit in der IT-Branche die passende Fachkraft zu finden.
Eine ganze Messehalle war für die Anwerbung von Digitalisierungsfachkräften ausgerichtet. Der Kampf um die passenden Digitaltreiber in Firmen wird von suchenden Unternehmen offen gefochten und bereits direkt an der Hochschule entschieden. Der Druck des Arbeitsmarktes ist in dieser Halle praktisch hautnah zu spüren und, um ein Tabu anzusprechen, als weibliche IT-Fachkraft über 40. fühlte ich mich definitiv hier fremd.
Digitalisierung erfordert IT, aber auch die Menschen, die damit umgehen können. Jegliche Spezialisierung erfordert Experten, Spezialisten aber auch Allrounder mit breiten IT-Kenntnissen. Die Herausforderung zur passenden Entwicklung die passende Fachkraft zu finden, wird wohl alle Unternehmen begleiten.
Wahrscheinlich hilft hier ein anderer Blickwinkel. Digitalisierung erfordert Umgang mit Komplexität und Dynamik, d.h. das Denken in kürzeren Abständen und eine agile eigenverantwortliche Lernkultur. Bedeutet, eine Fachkraft nicht mehr für ein Arbeitsleben zu binden, sondern nur mehr für ein Projekt. Bedeutet eine IT-Fachkraft nicht nach Ihrer IT-Referenz zu bemessen, sondern nach ihren grundlegenden Kompetenzen und den Fähigkeiten, die für das kommende Projekt erforderlich sind und immer auch einen entsprechende Anpassung der Qualifikationen erfordern. Das erfordert Offenheit und klare digitale Profil-Signale von beiden Seiten - den Arbeitsuchenden und den Unternehmen, um sich künftig ohne großen Aufwand zu vernetzen. Der Schlüssel liegt wohl darin, wie authentisch die Kräfte im Miteinander sind und für mich mehr noch der persönliche Kontakt im Thema. Und das wird in dieser Branche wohl die eigentliche Herausforderung bleiben.
März 2017 - Informationsdienste E. Langenstein